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Aufgegebene Schule im Erzgebirge

Mitten in der Stadt, wo Schulen für gewöhnlich und zweckmäßiger Weise ja auch hingehören, liegt dieses seit einigen Jahren aufgegebene klassische Schulgebäude.

Schon beim Betreten des für eine Schule typischen Treppenhauses fühlt man sich unweigerlich an die eigene Schulzeit zurückerinnert. Die heute leeren Flure und Klassenräume begegnen einem nicht nur optisch, sondern auch olfaktorisch vertraut; offenbar hat man lange Zeit in allen Schulen die gleichen Materialien für Bodenbelag und dessen Reinigung sowie den Wandanstrich verwendet.

In den Klassenzimmern findet sich bis auf wenige Ausnahmen kaum noch etwas von dem früheren Interieur. Meist nur die Tafel hängt noch an der Wand nebst dem obligatorischen Waschbecken aus emailliertem Blech. Es bedarf jedoch keines allzu ausgeprägten Abstraktionsvermögens, um sich vorzustellen, wie es hier jahrzehntelang zugegangen ist. Kinder und Jugendliche, die ihren Bewegungsdrang stundenlang unterdrückend Wissen in sich aufnehmen mussten, von dem sie das meiste in ihrem späteren Leben nie mehr benötigen sollten. Sie sitzen aufgereiht auf den schmalen Bänken und versuchen, von dem ihnen vorgetragenen so viel zu behalten, dass es für eine auskömmliche, gute oder sehr gute Note - je nach Strebsamkeit - reicht. Ich war damals stets mit auskömmlichen Noten schon recht zufrieden. Retrospektiv hat's - mir zumindest - auch nicht geschadet.

Als ich die Weiten dieses verlassenen Schulhauses so nach und nach in den Fokus nehme, denke ich mir, wie sehr sich die Anforderungen an ein erfolgreiches Bestehen in unserer heutigen Bildungs- und Arbeitswelt doch verändert haben und wie sehr unser Schulsystem dieser Entwicklung inzwischen hinterherhinkt. Die Strukturen unseres Schulsystems stammen noch weitgehend aus dem 19. Jahrhundert. Die meisten Schulbauten aus dieser Zeit spiegeln das auch wieder: Sie erinnern eher an Kasernen, denn an Stätten individuellen freien Lernens und kreativer Entfaltung. Dieses alte Schulgebäude ist ein beredtes Zeugnis dieser überkommenen Uniformität.

Ging es bis Mitte/Ende des vergangenen Jahrhunderts noch vor allem darum, die jungen Menschen auf eine Berufstätigkeit vorzubereiten, die kaum bis keine Eigeninitiative oder gar Kreativität verlangt hat. Für die allermeisten Jobs war es nachgerade erwünscht, dass der Berufseinsteiger gelernt hat, pflichtbewusst-gewissenhaften Dienst nach klaren und engen Vorschriften zu leisten und nicht aufzubegehren.

Zwar ist in unserem Bildungswesen - Gott sei Dank - seit langem die Züchtigung der Ungehorsamen mit Rohrstock oder Holzlineal Vergangenheit und die Lehrer erscheinen zum Unterricht auch nicht mehr im Vatermörder und mit Zwicker auf der Nase, aber an der grundlegenden Struktur unseres insbesondere basalen Bildungssystems hat sich bis heute nicht viel geändert. Wir leben aber inzwischen in einer Zeit, in der vermutlich mindestens die Hälfte der heutigen Schüler später Berufe ergreift, die heute noch gar nicht erfunden sind. Dass hier dringender Anpassungsbedarf an die Anforderungen der heutigen und zukünftigen Berufswelt besteht, müssen die Schulverantwortlichen aus meiner Sicht selbst schleunigst lernen.


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