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Die verlassene Kaserne am Fluss
Dieses über 200 Räume umfassende Bauwerk wurde in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts als Kaserne errichtet. 1.200 Soldaten waren hier einst untergebracht und in ständiger Bereitschaft für Kaiser, Volk und Vaterland Dienst zu tun - eidgemäß bis zum äußersten dessen, was ein Mensch überhaupt veräußern kann, wozu es dann im Ersten Weltkrieg schließlich auch kam. Ein Großteil der Soldaten die von hier aus ins Gefecht zogen, kehrten nie wieder zurück.
Ab 1920 wurde die militärische Nutzung des Gebäudes aufgegeben. Danach diente es vor allem als Wohnhaus und bot als solches bis zu 200 Familien eine Heimstätte, die meist durch die Folgen des Krieges ihr Zuhause verloren hatten.
Selbst im Zweiten Weltkrieg erfuhr die einstige Kaserne keinerlei militärische Nutzung und blieb vielleicht vor allem auch deswegen von Kriegsschäden verschont.
In den Jahrzehnten der DDR-Mangel- und Misswirtschaft befand sich das heute unter Denkmalschutz stehende Bauwerk im Besitz eines großen Staatsbetriebs für Wohnungsbau und -verwaltung und wurde auf Verschleiß genutzt.
Nach der Wiedervereinigung ging das charakteristische Bauwerk schließlich in Landeseigentum über und musste wegen zunehmend starker Baufälligkeit kurz vor der letzten Jahrtausendwende dann endgültig aufgegeben werden.
Seit dem steht das als bedeutende Landmarke geltende palastähnliche Bauwerk leer und verfällt zusehends. Ein durch die öffentliche Hand bereits beschlossen gewesener Abriss wurde nahezu im letzten Moment durch hohes privates Engagement für das geschichtsträchtige und so bedeutende Bauwerk abgewendet, indem in völliger Eigeninitiative dringende Sicherungsmaßnahmen vorgenommen wurden. So haben wir schließlich auch noch die Gelegenheit erhalten, die alte Kaserne in ihrer architektonischen Schönheit festzuhalten, bevor ihre inzwischen knapp 150jährige Geschichte ihr letztes Kapitel schließt.