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Ehemaliger Theater- und Veranstaltungssaal
Diesen prächtigen Saal möchte man im Zentrum einer Kultur-Metropole vermuten. Tatsächlich befindet er sich aber auf dem Gelände eines seit Jahren aufgegebenen Klinikums. Das in einem Außenbezirk einer der drei großen sächsischen Städte gelegene, weitläufige Areal umfasst mehrere Gebäude und vermittelt den Eindruck einer eigenen kleinen Stadt. Eines dieser von außen eher unscheinbar wirkenden Gebäude beherbergt diesen reich verzierten Saal. Um 1900 wurden die Gebäude errichtet und dienten die meiste Zeit als psychiatrische Anstalt. In der Zeit des Nationalsozialismus wurden auch hier mehrere hundert Menschen - fast ausschließlich Kinder und Jugendliche - im Rahmen der sogenannten "Euthanasie" getötet. Die Nazis brachten geistig und körperlich behinderte Menschen um, weil nach ihrer Ideologie derart "unwertes Leben" zu vernichten sei. Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs wurde der Gebäudekomplex in der DDR weiter als neurologisch-psychiatrische Klinik genutzt. Nach der Wiedervereinigung kam noch eine allgemein chirurgische Abteilung dazu. Um die Jahrtausendwende wurde dann der Klinik-Komplex privatisiert und in privater Trägerschaft noch knapp 10 Jahre weitergeführt. Der Klinik-Betreib wurde schließlich in einen Neubau verlegt. Zugunsten des neuen Standortes wurde die alte Klinik komplett aufgegeben. Seither stehen alle Gebäude leer und verfallen. So auch dieser schöne Saal, der sich heute so am denkbar falschen Platz befindet und seine Zukunft damit besonders fraglich scheint.