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Geschlossene Schule

Heute sind wir in unserer Heimatstadt unterwegs. Auch wenn wir schweißtreibenden sportlichen Aktivitäten eher distanziert gegenüberstehen – zugegeben: ich noch etwas mehr als meine Frau – entschließen wir uns doch von vier auf schmale zwei Reifen zu wechseln und den Antrieb selbst zu übernehmen. Wir starten via Velo. Schnell merke ich, dass Chemnitz für seltene Nutzer dieses Fortbewegungsmittels durch seine Topografie etwas anspruchsvoller ist. Nach dennoch nicht all zu langer Zeit sind wir an unserem Ziel angelangt: Ein verlassener Schulkomplex. Hatte Chemnitz Anfang der 30er Jahre einmal über 350.000 Einwohner und Karl-Marx-Stadt in den 80ern deutlich über 300.000, so zählt Chemnitz heute keine 250.000 Seelen mehr. Zudem ist Chemnitz auf dem besten Weg zur ältesten Stadt Europas zu werden – demografisch gesehen. In rund 20 Jahren sind knapp 4 von 10 Einwohnern Rentner. Wir persönlich sehen Grayhead-City nicht skeptisch entgegen. Nicht zuletzt die Kaufkraft der betagten Einwohner wäre der Stadt nicht abträglich. Auch die Kriminalitätsstatistik entwickelt sich damit eher positiv. Schließlich heißt das bei einer inzwischen auch wieder steigenden Bevölkerungszahl, dass die jungen Leute deswegen in ihrer absoluten Zahl nicht weniger werden müssen, sondern nur relativ. Das halten wir für relativ gut. Die inzwischen mit dichtem Gestrüpp umwucherte Schule, vor der wir inzwischen stehen (ich noch mit einem leichten Ziehen in den Oberschenkeln) ist jedoch für deutlich mehr Kinder gebaut worden, als sie heute hier leben. Dem Bau sind also schlicht diejenigen abhandengekommen, für die er einst errichtet wurde. Es werden heute schlicht mehr Altersheime benötigt als Schulen. Uns ist es im Moment gerade recht. Die Drahtesel für die Rückfahrt kettenbewährt gesichert machen wir uns auf für unseren Besuch. Die schwere massivhölzerne Tür noch nicht ganz aufgestoßen weht uns dieser unheimlich typische Geruch entgegen – nein, nicht nur der uns so wohlvertraute des Verfalls, sondern vor allem der einer Schule. Es riecht nach Unterricht, Klausuren und Zensuren, nach drohenden Verweisen und faden Schulspeisen. Unweigerlich denke ich an meine Schulzeit. Ich erinnere sie regelrecht bildhaft. Eher nicht zu denen gehörend, die den Berufsalltag eines Lehrers leichter gemacht haben, hatte ich meist eher das erweiterte Rahmenprogramm vor und nach und manchmal auch während der Unterrichtszeit im Sinn. Ich war stets ein Grenzgänger. Dieselben aber nie wirklich, mit nachhaltigem Schaden für meine Schullaufbahn überschreitend, kam ich doch passabel durch. Es war eine unbeschwerte Zeit. Ohne sich dessen (leider erst heute) richtig bewusst zu sein, gehörte einem die Leichtigkeit des Seins. Man lebte im hier und jetzt. Kaum ein Gedanke an gestern oder morgen. Keine Sorgen! Noch nicht mal darüber, was man mal werden möchte. Gegen Ende der Schulzeit eine Berufswahl oder auch Entscheidung über eine Studienrichtung zu treffen ist in dem Alter und in der dem entsprechenden Lebenssituation ungefähr so zielführend, wie einen Blinden in einem Laden für Türklinken den Ausgang finden zu lassen. Aber auch das klappt schließlich bei den allermeisten mit ausreichendem bis großem Erfolg – je nach Anspruch, Talent und Neigung. So streifen wir durch das alte Schulhaus mit seiner dafür so typischen Innenarchitektur. Wir genießen den präsenten Kontrast zwischen dem imaginären Lärmen sich meist nur im Laufschritt fortbewegender Schüler, als wäre ständig Feueralarm und der jetzt absoluten Stille der weiten einsamen Flure und ehemaligen Klassenzimmer. Noch in der alten Turnhalle vorbeischauend, erinnere ich mich an das mir damals am meisten verhasste Fach der körperlichen Ertüchtigung. Ich sehe förmlich noch meinen damaligen muskelbepackten Sportlehrer, der ohne weiteres einen Drill-Instructor der Marines abgegeben hätte. In der wohligen Gewissheit, nie wieder unter einem solchen Ledernacken irgendwelches Geturne machen zu müssen, gehen wir zurück zum Ausgang. Plötzlich fällt mir noch Falcos gute alte Schüler-Hymne ein: „Nie mehr Schule – keine Schu_le_e mehr! Denn der Umstand ist bekannt, zu viel Schule macht dich krank _ ja, ja _ ….“. Mit diesem Ohrwurm auf den Lippen befreien wir unsere Fahrräder von ihren Ketten und spannen dieselbe des Antriebs mit einem kräftigen Tritt in die Pedale und fahren gen Biergarten. Denn besonders Fahrradfahrer sollen ja bei hohen Temperaturen ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Was war da aus der Werbung gleich nochmal so isodingsbums? Aaah ja, ein Weißbier! Durch sehr spürbaren Durst angetrieben sind schnell zwei Gebinde dieses köstlich kühlen Getränks bestellt und ebenso schnell genussreich getrunken. Es lebe der Sport!


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