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Stillgelegtes Heilbad

Ruhe bitte – Ton läuft – Klappe, die erste! Mit diesem Ausruf wurde dieses alte Heilbad vor wenigen Jahren für einen vierfach oscarprämierten Kinofilm nochmal aus seinem Dornröschenschlaf geweckt. In der hier gedrehten Szene schlossen zwei Herren während eines Wannenbades erste Bekanntschaft, worauf sich dann die weiteren wesentlichen Handlungsstränge des Films aufbauten. Überall finden sich noch Hinweise auf die damaligen Dreharbeiten – da eine in einem ganz bestimmten Winkel wenig rücksichtsvoll festgeschraubte Tür, dort ein verblendeter Lichtschalter, der nicht zu der Zeit passte, in der der Film spielte und dort ein partiell neuer Anstrich, der plötzlich und völlig unvermittelt in der Wandmitte aufhört. Das macht diese Location nochmal interessanter, als sie ohnehin schon ist.

Es geht wieder mal weit in den sächsischen Osten – in eine schmucke Kleinstadt nahe der polnischen Grenze. Es ist üblicherweise Sonntag und die Stadt zeigt sich in noch ausgeprägterer Beschaulichkeit, als hier ohnehin das allermeiste frei und fern von großstädtischer Hektik abläuft. Eine Stadt, ideal um in ihr den Lebensabend zu verbringen, in der die eigene Behäbigkeit des Alters niemandem auffällt, sie im Gleichklang ist mit dem langsamen Dreivierteltakt dieser Stadt.

An einer schönen Alleenstraße etwas außerhalb der Stadt liegt diese seit vielen Jahren schon trockengelegte Badeanstalt, dessen Fassade so gar nichts von dem vermuten lässt, was sich uns im Inneren allerdings noch bieten sollte. Ein unscheinbarer Eingangsbereich mit einem klassischen Kassenschalter – in der Mitte der Trennscheibe das typische kleine ovale Türchen, in das meist eine transparente Plastikfolie gespannt wird mit dem Aufdruck "Bitte hier sprechen" von dem man allerdings gern Abstand hält ob der generationenüberspannenden Speichelreste, mit denen das bedruckte Stück Folie dicht besprenkelt ist. Daran vorbei geht es zunächst in eine überraschend große Schwimmhalle, die allerdings für sich genommen keine großen Besonderheiten aufweist und sich in ihrer Erscheinung eher einreiht, in die vielen anderen alten Badeanstalten, die wir über die Zeit schon besucht haben. Doch dann! Über einen schmalen Gang, entlang an den Umkleidekabinen gelangen wir in ein wunderschönes, die komplette Gebäudehöhe einnehmendes Atrium, umsäumt mit eng stehenden Säulen, die mit hübschen Rundbögen miteinander verbunden sind und in dessen Mitte sich ein kleines, vermutlich ehemals für Solebäder genutztes Becken befindet. Von den Säulengängen aus gelangt man in den großzügigen Duschraum und viele weitere größere und kleinere Räume, die einzig dem Laben an einem ausgiebigen Bade dienten. Jetzt ist auch uns klar geworden, warum die Wahl des Regisseurs für die Kulisse besagter Szene auf dieses alte Bad gefallen ist. Die Atmosphäre dieses alten gefliesten Gemäuers lässt sich weder mit Pappmaché im Studio noch mit aller modernen Digitaltechnik herstellen.

Das vor nicht allzu langer Zeit erst mit Begeisterung konsumierte cineastische Gesamtkunstwerk vor dem geistigen Auge, erkennen wir die Kameraeinstellungen aus dem Film. In meiner inneren Zwiesprache sage ich mir, "hättest du nicht anders gemacht", wobei ich gleichzeitig froh darüber bin, es nicht laut ausgesprochen zu haben, ob der maßlosen Selbstüberschätzung, mich damit auf das Niveau eines orcarprämierten Bildregisseurs zu stellen. Also schnell wieder auf den Teppich zurück, der in der Etage ausgelegt ist, in der ich unterwegs bin und nach bestem Können Fotos von dieser einmaligen Location machen.

Nachdem wir uns viel Zeit gelassen und diesen besonderen Ort intensiv in uns und auf unseren Kamerasensoren aufgenommen haben, verlassen wir den Backstage-Bereich wieder und begeben uns in unauffälliger Gleichmütigkeit wieder auf die Straße und zu unserem Wagen, um all das Kamera-Zeug zu verstauen und um sodann den stark aufgekommenen Hunger und Durst zu befriedigen und dabei über eben erlebtes genüsslich zu sinnieren. ... das war's – alles im Kasten. :-)


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